Campeche – das bunte Kolonialstädtchen

Von Mérida aus fuhren wir über Bécal nach Campeche, die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates. Wer wenig Zeit hat (oder keine Rücksicht auf mitreisende Kinder nehmen muss), kann auf dieser Route auch einen Abstecher nach Uxmal machen, um sich so einen Tagesausflug von Mérida aus zu sparen.

Route Mérida – Bécal – Campeche, Fahrtzeit ca. 3h

Früher war Campeche der wichtigste Hafen Yucatáns und exportierte neben seiner starken Land- und Viehwirtschaft auch viele Güter, u.a. Sisal, nach Spanien. Aufgrund dessen wurde das Städtchen häufig von britischen und niederländischen Piraten überfallen, woraufhin zum Schutz sowohl eine große Mauer als auch Forts errichtet wurden. Auch heutzutage ist das historische Campeche immer noch von seiner alten Stadtmauer umgeben, die neben den restaurierten Kolonialgebäuden, der Kathedrale, den Festungen und dem typischen zócalo zu den Sehenswürdigkeiten zählt.

Zum weiteren Schutz der Stadt wurde an jeder Ecke der Stadtmauer eine Festung errichtet, die heutzutage immer noch gut erhalten sind und in denen mittlerweile Museen untergebracht sind. Im Fort Fuerte de San Miguel befindet sich das archäologische Museum, in dem sich viele Ausgrabungsfundstücke aus Campeche und der näheren Umgebung befinden. Außerdem wird dort sehr anschaulich auf die Kultur, den Glauben und die Lebensweise der Mayas eingegangen.

Fuerte de San Miguel

Die Straßen im historischen Stadtzentrum tragen übrigens keine Namen, sondern sind nur durchnummert, wobei die parallel zur Küste liegenden Straßen eine gerade Zahl und die zur Küste hin verlaufenden Straßen eine ungerade Zahl haben. Ein typischer Straßenname ist somit zum Beispiel calle 57 (calle bedeutet Straße auf spanisch).

Nach unserer Ankunft in Campeche erkundeten wir zunächst fußläufig das Stadtzentrum. Auffällig waren die vielen bunten Kolonialhäuser, die wir in dieser großen Anzahl in kaum einer anderen Stadt gesehen haben.

Impressionen aus der Innenstadt

Auch hier gab es einen malecón, eine Strandpromenade, die jedoch so dicht an einer großen Straße vorbeiführte, dass es wenig entspannend war sich dort aufzuhalten. Dort fanden wir jedoch die typischen Stadtbuchstaben und einen riesigen, neuen, kostenlosen (!) Wasserspielplatz für die Kinder, der direkt am Meer liegt.

Stadtbuchstaben am malecón
Parque Acuático – unterteilt in Bereiche für kleinere und größere Kinder

Wie in vielen anderen Städten auch ist aufgrund der Pandemie der zócalo gesperrt. Direkt neben dem großen Platz befindet sich die knapp 400 Jahre alte Kathedrale Catedral de la Imaculada Concepción, die einen wunderschönen original erhalten Marmorfußboden besitzt. Vor der Kathedrale befinden sich mehrere kleine Touristenbusse, die in einer ca. anderthalbstündigen Rundfahrt durch Campeche die eindrucksvolle Stadtgeschichte erzählen. Ein Ticket kostet 100 Pesos pro Person und die Abfahrt ist immer zur vollen Stunde.

Zócalo

Am Abend gibt es in Campeche fast täglich mehrere Lichtershows, die unter anderem die Stadtgeschichte nacherzählen. Aufgrund eines Feiertages fiel die Lichtershow leider genau zu unseren Reisetagen aus, sodass wir nicht in den Genuss kamen sie uns anzuschauen. Stattdessen spazierten wir durch den ebenfalls toll beleuchteten Parque de Moch Couoh.

Die üblichen Zeiten der Lichtershow sind:
– am Meer (Fuentes Marinas Poesía del Mar): Montag, Mittwoch, Freitag jeweils um 20 Uhr
– am Stadttor: Freitag, Samstag, Sonntag jeweils um 20 Uhr.

Parque de Moch Couoh – wie immer mit wenig grün, aber dafür architektonisch interessant angelegt.

Unsere Yucatán-Rundreise im Überblick.

Übernachtung

Übernachtet haben wir dieses Mal in einer privaten Ferienwohnung, die wir über airbnb gebucht haben. Ausgelegt ist sie auf maximal 9 Gäste und bietet dank 3 Schlafzimmern und einer offenen Wohn-/Essküche genügend Platz für alle. Zudem war die Wohnung sauber und liegt nur wenige Gehminuten vom Zentrum und vielen verschiedenen Restaurants entfernt.

Unsere Ferienwohnung in Campeche

Restaurants

Für einen Nachmittagsimbiss gingen wir in das Chocol Ha, ein typisch yacatenisch eingerichtetes Café, in dem es leckere heiße Schokolade in verschiedenen Variationen (z.B. mit Chili, Zimt usw.) und so etwas ähnliches wie Crepes gab. Im Eingangsbereich konnte man außerdem einige kleine Souvenirs, Seifen und regionalen Kaffee erwerben.

Café Chocol Ha

Abends kehrten wir beide Male in Restaurants ein, die auf Campeches bekanntester Straße, der calle 59, liegen. Dort findet quasi das Nachtleben inklusive lauter Musik und viel Trubel statt.

Im Scattola, einem italienischen Restaurant, gab es typisch italienische Gerichte wie Pizza, Pasta und Salate. Auch wenn es dort etwas trubelig und lauter zuging, war der Service freundlich und das Essen gut. In das La Recova Cincuenta y Nueve kehrten wir nur zufällig ein, weil in dem Moment starker Regen einsetzte, aber das Essen war sehr lecker und das Restaurant stilvoll und dezent eingerichtet.

Calle 59 – Campeches Restaurant- und Nachtclubmeile

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