Von Holbox aus machten wir uns auf den Weg nach Valladolid (gesprochen Vayadolid), der zweitgrößten Stadt des Bundesstaates Yucatán.

Unten links: Selbst die Möwen sind mit ihren knallorangenen Schnabeln farbintensiver.
Rechts: Pelikan beim Fressen.
Nach gut zwei Stunden Autofahrt, lediglich unterbrochen von zwei kurzen Pausen in denen die Kinder eins ihrer Examen hatten, trafen wir am frühen Nachmittag in dem kleinen 60.000-Einwohner-Städtchen ein.

Den Rest des Tages widmeten wir der Erkundung der Stadt, die insgesamt einen sehr sauberen und ordentlichen Eindruck machte. Allerdings war es in Valladolid wie in vielen anderen mexikanischen Städten auch: Es gab rund um den zentralen Platz viele schöne, renovierte / gut erhaltene Häuser und Straßen, doch sobald man von den Hauptwegen abwich, konnte man das typisch mexikanische Straßenbild mit Schlaglöchern auf der Straße und kaputten Häusern erblicken.
Obwohl es bereits Mitte November war, war es sehr heiß und schwül, wodurch wir uns möglichst im Schatten aufhielten. Hierfür eignete sich der zentrale Platz vor der Kathedrale mit dem dekorativ angelegten Park genauso wie der Bereich rings um das (zur Zeit geschlossene) Konvent Convento de San Bernardino de Siena, welches eines der ältesten kolonialen Komplexe Yucatáns ist und 1552 von den Franziskanern gegründet wurde. Der Weg dorthin lohnte sich allerdings trotzdem, da dort die aufwendig bemalten Stadtbuchstaben zu sehen. Alles in allem hat uns Valladolid sehr gut gefallen, zumal sich die Stadt hervorragend als Ausgangspunkt zu Sehenswürdigkeiten in der Umgebung eignet, darunter die Mayastätten Chichén Itzá (40 min) und Ek Balam (30 min) sowie diverse Cenoten.

Weitere Ausflugsziele in Valladolid sind das Bienenhotel am Stadtrand, das Schokoladenmuseum museo del chocolate im Stadtzentrum (wegen Corona gibt es zur Zeit nur eingeschränkte Besichtigungstermine) und die Cenote Zaci. Cenoten, die auf der gesamten Halbinsel Yucatán zahlreich vertreten sind, sind Karsthöhlen, die einen Grundwasserzugang haben. Oft brechen die Höhlendecken ein, sodass eine sogenannte Doline (= Tagöffnung) entsteht und man von oben hineinschauen kann. Die Cenote Zaci liegt mitten in der Stadt, ist mit 30 Pesos Eintritt recht erschwinglich und auch für die Einheimischen ein beliebtes Ziel.

Am Abend erlebten wir in unserem Hotel noch eine Überraschung, denn um den im Innenhof stehenden Baum flatterten 30-40 Fledermäuse herum und holten sich die dort hängenden Früchte. Wirklich etwas erkennen konnten wir aufgrund ihrer Geschwindigkeit erst auf den Fotos – zumindest auf den wenigen, die nicht verschwommen waren – , aber trotzdem war es eine einmalige Erfahrung inmitten eines Fledermausschwarms zu stehen und sie furchtlos sehr nah an uns vorbeifliegen zu sehen.

Rechts: Fledermaus mit einer Frucht im Maul.
Unsere Yucatán-Rundreise im Überblick.
Übernachtung
Übernachtet haben wir in dem kleinen Hotel Colonial Zaci im Stadtzentrum. Es ist ruhig gelegen, hat moderne und saubere Zimmer und einen dekorativen Innenhof. Im Bad wurden typisch mexikanische Fliesen verlegt. Auch, wenn die nicht bunt, sondern in grau-weiß-braun gehalten sind, haben wir sie schon oft in ganz Mexiko gesehen.

Restaurants
Die beiden besuchten Restaurants lagen am zentralen Platz und waren fußläufig von unserem Hotel entfernt.
Das Restaurant El Atrio del Mayab hat einen hübsch angelegten Außenbereich und bietet neben typisch mexikanischen Gerichten auch viele leckere regionale Speisen an wie z.B. Papazules und cochinita pibil. Das Highlight der Kinder war jedoch die Schildkröte, die dort grimmig guckend umher lief.

Im Restaurant Hostería del Marqués hingegen findet man sowohl mexikanische als auch europäisch angehauchte Gerichte. Da ich nach wie vor kein allzu großer Fan von mexikanischer Küche bin, war dieses Restaurant perfekt für uns, da mein Mann gerne mexikanisch isst und so jeder auf seine Kosten kommt.

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