Washington D.C. bei Sonnenschein

Vorneweg sei gesagt, dass man für die folgenden Aktivitäten natürlich nicht zwingend Sonnenschein braucht, aber wir finden Freiluftaktivitäten deutlich angenehmer, wenn es weder stark windet noch wie aus Eimern schüttet. Und auch wenn es Ende November zwar nicht mehr wirklich warm ist, so hatten wir doch jeden Tag 10 – 15°C, wodurch die Ausflüge sehr angenehm waren.

Noch zwei Tipps:

Erstens: Überlegt euch, ob und wenn ja wie viel ihr zu Fuß machen möchtet. Wir hatten extra ein zentrales Hotel gebucht – ok, es geht noch zentraler, aber für uns war es so okay – und haben das Auto während des gesamten Aufenthaltes kein einziges Mal benutzt. Wir erkunden eine Stadt lieber fußläufig, da wir sie so einfach viel intensiver erleben können, aber dadurch wurde der Aufenthalt ziemlich lauflastig und wir sind im Schnitt 15 km pro Tag gelaufen. Wem das jedoch nichts ausmacht und wer lauffreudige Kinder hat, dem kann ich das nur wärmstens empfehlen.

Unsere Laufroute an zwei der vier Tage

Zweitens: Macht euch einen ungefähren Plan, welche Sehenswürdigkeiten ihr besichtigen möchtet und bucht Tickets! In Washington D.C. sind viele Museen, vor allem die Smithsonian Museen, kostenlos oder sehr, sehr günstig. Um die Besucher platz- und zeitmäßig zu verteilen, muss man sich jedoch im Vorfeld ein Datum mit einem bestimmten Zeitslot aussuchen und eine Eintrittskarte (für 0 $) kaufen. An Feiertagen oder in den Ferien sind die Museen gerne mal für mindestens eine Woche im Voraus ausgebucht, sodass man sich frühzeitig um die Tickets kümmern sollte.

Der spontane Ticketkauf wird einem mithilfe eines QR-Codes direkt am Eingang des Museums erleichtert.

Wir haben das leider zu spät erfahren und so war z.B. das beliebte Air and Space Museum während unseres Aufenthalts komplett ausgebucht, während wir das African American Museum direkt vor Ort buchen konnten. Hierbei sollte beachtet werden, dass man vor Ort keine Tickets kaufen kann, sondern alles online erledigt werden muss. Wer unterwegs kein Internet hat, sollte entsprechend vorbereitet sein.

Arlington Friedhof

Wenn man von Süden Richtung Washington D.C. fährt, bietet es sich an den Arlington Friedhof direkt zu besuchen, da er leicht außerhalb der Stadt liegt.

Der Friedhof ähnelt einer gut ausgeschilderten, weitläufigen Parkanlage
Oben: Grab des unbekannten Soldaten
Mitte: Amphitheater
Unten rechts: Denkmal für die Crew des Space Shuttles Challenger

Wer schlecht zu Fuß ist, muss entweder auf eine starke und tragefreudige Familie zurückgreifen…

… oder kann sich einen Platz im Tourbus buchen.

Georgetown

Georgetown ist ein Stadtteil von Washington D.C., der nordöstlich des weißen Hauses liegt und seit den 60er Jahren zu den National Historic Landmarks gehört. Da dieser Stadtteil bereits Mitte des 18.Jahrhunderts gegründet wurde, gibt es dort noch vergleichsweise viele alte Gebäude zu sehen. Viele Wohnhäuser kommen farbenfroh, aber dezent daher, in elegantem Stil mit kleinen Treppchen zur Haustür.

Am Rand von Georgetown liegen die Exorcist steps, eine steile Treppe, die durch den Horrorfilm Der Exorcist Berühmtheit erlangte. Im Jahr 2015 wurde sie passenderweise während eines Halloweenwochenendes als Touristenattraktion ausgezeichnet und ist seitdem mit einer Plakette am Ende der Treppe als solche gekennzeichnet.

Impressionen Georgetown
Oben rechts: The Exorcist steps

Außerdem steht dort die gleichnamige Georgetown University, die auch für Nicht-Studieninteressierte ein wahrer Hingucker und eine kurze Besichtigung wert ist.

Impressionen Georgetown University

Gleich um die Ecke ist dann auch die Washington National Cathedral, eine episkopale Kirche unter dem Einfluss verschiedener gotischer Architekturstile des Mittelalters, in der unter anderem für vier ehemalige US-Präsidenten die Begräbnisfeiern abgehalten wurden. Vor der Kathedrale wurden einige der aus Kalkstein bestehenden dekorativen Elemente ausgestellt, die bei einem Erdbeben im Jahr 2011 beschädigt wurden. Nach wie vor laufen die Reparaturen, denn um alleine einen dieser größeren Steine nachzubilden, braucht ein Steinmetz ca. 32 Wochen, wobei die Kosten sich auf 60.000 $ belaufen.

Gleich daneben befindet sich ein kleiner schnuckeliger Garten namens The Bishop’s Garden, der zumindest für kurze Zeit zum Spazieren und Verweilen einlädt.

Unten links: Einige der beschädigten Elemente

Weihnachtsmarkt

Da wir Washington D.C. Ende November besuchten, war auch schon der erste Weihnachtsmarkt aufgebaut, dem wir sogleich einen Besuch abstatteten. Das ist tatsächlich eines der Dinge, die wir aus Deutschland vermissen, denn richtige Weihnachtsmärkte gibt es hier nicht und auch der in Washington war… speziell. Ich will nicht sagen, dass es schlecht war, aber es hatte eben wenig mit einem deutschen Weihnachtsmarkt gemein. Auch wenn ich Schnee im Allgemein nicht viel abgewinnen kann, aber so ein Weihnachtsmarktbesuch mit Schnee, Kälte, Glühwein, Apfelpunsch, Buden, netter Weihnachtsmusik, leckerer Bratwurst, Schmalzgebäck und gebrannten Mandeln – hach, das wär mal wieder was.

Stattdessen wurde beschwingte Jazzmusik gespielt, es gab viele Verkaufszelte (keine Buden) mit nicht nur lokalen Artikeln, sondern auch Chinaware und selbst das deutsche Zelt, das einem „The Taste of Germany“ versprach, war nicht wirklich deutsch. Aber ich würde Jedem, der die Möglichkeit hat, empfehlen dort hinzugehen, einfach damit man auch mal sieht, wie woanders solche Märkte ablaufen. Wie gesagt, schön war’s ja trotzdem, nur eben anders.

National Mall

Ein absolutes Muss ist natürlich die National Mall, auf der man fußläufig viele der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Washington D.C. erkunden kann:

– Lincoln Memorial
– Albert Einstein Memorial
– Obelisk
– Weißes Haus
– Kapitol
– Library of Congress
– World War II Memorial

Die Besichtigungen des Obelisken, des Kapitols und auch der Bibliothek eignen sich gut für einen regnerischen Tag, wobei es bei ersterem auch ganz nett ist, wenn gutes Wetter herrscht, da man dann mehr von der Aussicht über Washington hat.

Impressionen von der National Mall
Das Weiße Haus, das passend zur Jahreszeit übergroße Christbaumkugeln auf dem Brunnen schwimmen hatte.

Nicht fehlen durfte natürlich ein Besuch in Chinatown, dem wir eigentlich in jeder Großstadt – insofern vorhanden – die Ehre erweisen. Der Eingang ist dank des imposanten Tores nicht zu übersehen und ansonsten war es eigentlich das übliche Bild: Leicht schmuddelige Straßen, viele chinesische Läden, einige davon architektonisch chinesisch angehaucht, und Restaurants mit lokalen Spezialitäten. Wobei man sagen muss, dass ich das Viertel verhältnismäßig klein fand und ich es weniger chinesisch empfand als viele andere, die wir bisher gesehen haben.

Impressionen aus Chinatown

Durch Zufall stolperten wir noch über den Deutsch-Amerikanischen Freundschaftsgarten, der leider ziemlich verkümmert aussah. Hoffen wir mal, dass das nur etwas über die Jahreszeit und nichts über die deutsch-amerikanische Beziehung aussagt 😉

Auch sehr schön, insbesondere mit Kindern, ist der Smithsonian National Zoological Park, der mit vielen Tieren und einem Spielplatz im Bienenstil aufwartet. Den nehmen wir dann beim nächsten Besuch in Angriff!

Ein Kommentar zu “Washington D.C. bei Sonnenschein

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