Cascadas de Tamasopo

Von Tamasopo aus lassen sich die Cascadas de Tamasopo (= Wasserfälle von Tamasopo) mit dem Auto innerhalb kürzester Zeit gut und einfach erreichen. Da wir schon viel von ihnen gehört hatten, freuten wir uns darauf, sie endlich zu besuchen.

Doch schon mein erster Gedanke bei der Ankunft war „Oh Gott, ist das voll!“. Mein zweiter, während ich schlängelnd mundschutzlosen Leuten auswich, „Wow, ist das Gebiet riesig!“. Während ich ersteres trotz des unbeständigen Wetters erwartet hatte, überraschte zweiteres mich positiv. Auf der rechten Seite des Areals gibt es mehrere 30 m hohe Wasserfälle, die donnernd in verhältnismäßig flache große Becken stürzen und sich von dort aus ihren Weg durch den Wald bahnen, wodurch sich auf der linken Seite viele kleine Mini-Wasserfälle und weitere große Becken gebildet hatten. Je nach Saison sind die Wasserfälle mal mehr, mal weniger mit Wasser gefüllt. Während wir dort waren, floss eher weniger Wasser hinunter.

Über einige Nebenarme des Flusses sind zudem wackelige Kletter- und Abenteuerbrücken gespannt, die von Groß und Klein begeistert genutzt wurden.

Kletterbrücken

Auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses befindet sich die „Fressmeile“, eine Art Strandbereich und ein künstlich angelegter Aufstieg bis auf Höhe der Wasserfälle. Von dort oben hatten wir eine wunderbare Aussicht auf die verschiedenen Becken und die faszinierende blau-grüne Wasserfarbe. Leider war ich etwas enttäuscht von den Touristenmassen, die sich eng an eng durch das Wasser schoben und so taten als gäbe es die Pandemie nicht. Auf unseren bisherigen Reisen hatten wir bezüglich der Hygienemaßnahmen eher sehr vorbildliche Mexikaner gesehen, weswegen mich dieses Verhalten verwunderte.

Restaurants und Shops
Impressionen Cascadas de Tamasopo
Oben rechts: Strandbereich mit Sitzgelegenheiten

Zu unserem Vorteil können die meisten (auch erwachsenen) Mexikaner nicht schwimmen und obwohl deswegen fast alle Schwimmwesten trugen, bevorzugten sie das flache Wasser. Dadurch waren zwar die flachen Becken direkt an den großen Wasserfällen proppenvoll, aber weiter unten am Fluss gab es einige tiefe Becken mit Mini-Wasserfällen, die menschenleer waren. Davon suchten wir uns eines aus, sodass die Kinder doch noch zu ihrem Badespaß kamen, den ich beim Anblick der Menschenmassen schon flöten gehen sah.

Insgesamt ist die Anlage rund um die Wasserfälle sehr schön. Der Eintritt von 100 Pesos (ca. 5 €) pro Person plus 50 Pesos (ca. 2,50 €) Parkplatzgebühr ist für mexikanische Verhältnisse zwar relativ hoch, aber dafür wird einem auch eine Menge Spaß geboten. Trotzdem würde ich diesen Ort in der aktuellen Zeit eher meiden, einfach ob der Tatsache, dass er schon bei schlechtem Wetter zu voll war. Da will ich mir gar nicht ausmalen, wie viele Leute bei strahlendem Sonnenschein dort gewesen wären. Da hilft es auch nicht, wenn am Eingang bei jedem Fieber gemessen und großzügig Desinfektionsgel verteilt wird.

Bei unserem zweiten Besuch kamen wir gleich frühmorgens um 8.30 Uhr. Dadurch war es mit 25 °C im Schatten zwar deutlich kühler als beim ersten Mal, aber dafür auch deutlich leerer. Mit uns waren erst zwei andere Familien auf dem riesigen Gelände, sodass die Kinder überall nach Herzenslust baden konnten. Insbesondere der Wasserfall hatte es ihnen natürlich angetan und so verbrachten sie lange Zeit direkt unter den Wassermassen. Erst gegen 10 Uhr füllten sich die Becken nach und nach und als wir mittags den Heimweg antraten, wurde es langsam unangenehm voll.

Für diesen leeren Anblick muss man früh aufstehen.

Fazit: Die Cascadas de Tamasopo sind vielleicht nicht ganz so imposant wie andere Wasserfälle in der Region, aber dafür leicht zu erreichen. Sowohl bezüglich der Anreise als auch auf dem größtenteils halbwegs ebenen Gebiet. Dadurch eignen sie sich super für Familien mit (kleinen) Kindern oder auch ältere Leute. Allerdings würde ich immer versuchen früh am Morgen hinzufahren, da man dann nicht nur den meisten Badespaß hat, sondern auch am ungestörtesten die Natur genießen kann.

Unsere Huasteca Potosina-Rundreise im Überblick.

Ein Kommentar zu “Cascadas de Tamasopo

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