Mayapán

Von Mérida aus fuhren wir zu der 40 min entfernten archäologischen Stätte Mayapán. Bei der Zieleingabe in das Navi sollte man allerdings darauf achten, dass man das richtige Mayapán auswählt, sonst landet man so wie wir in dem gleichnamigen Dörfchen im Nirgendwo und fährt somit einen Umweg von 1,5 h.

Route Mérida – Mayapán, Fahrtzeit ca. 40 min

Mayapán, dessen Name im nahuatl bei den Maya bedeutet, ist eine vergleichsweise kleine Ruinenstätte auf ca. 4 km². Nichtsdestotrotz hat sie geschichtlich einiges zu bieten, denn gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde der Herrscher Mayapáns von den Itzá gefangen genommen und als lebendes Menschenopfer in die Cenote von Chichén Itzá geworfen. Wie durch ein Wunder überlebte er, konnte fliehen und eröffnete den Krieg gegen die Itzá, der am Ende zur Zerstörung von Chichén Itzá führte.

In der postklassischen Periode, d.h. von ca. 1200 – 1450 n.Chr., war Mayapán das wichtigste Zentrum der Mayakultur. Architektonisch fällt auf, dass viele Bauten wie z.B. die Pyramide von Kukulcán, von Chichén Itzá beeinflusst worden sind, auch, wenn alles eine Nummer kleiner ist als dort. Auf dem großen Hauptplatz befinden sich neben dieser Pyramide viele administrative und religiöse Gebäude wie kleine Säulentempel oder das Observatorium.

Einige Gebäude in Mayapán

Der Eintritt war für uns 5 mit 120 Pesos (ca. 5 €) wieder recht erschwinglich und da diese Stätte etwas abseits liegt und nicht so bekannt ist wie Chichén Itzá oder Uxmal, waren mit uns nur 2 andere Besucher dort. Gerade zu Pandemiezeiten also perfekt. Am besten fanden wir aber, dass wir dort auf das Castillo de Kukulcán, die große Hauptpyramide, gehen konnten. Endlich! Bei allen anderen Mayastätten war dies leider nicht erlaubt, was jedes Mal für herbe Enttäuschung bei den Kindern sorgte.

Dementsprechend war dies auch die erste Amtshandlung in Mayapán und wie schon in Teotihuacán waren die Treppenstufen extrem schmal, sodass nicht mal eine gesamte Fußlänge von mir dort Platz hatte. Quasi als Ausgleich waren sie dafür so steil, dass man vor allem beim Hinuntergehen rückwärts runterkrabbeln musste.

Oben angekommen, konnten wir den wirklich grandiosen Ausblick genießen. Ringsherum sieht man nichts als unendlich weite Wälder, denn es gibt weder Häuser noch störende Telefonmasten, nur die alten Mayagebäude und Natur pur.

Auf der Pyramide des Kukulcán

Natur pur sahen wir auch in Form von vielen vielen Leguanen, die es sich auf dem ganzen Geländer bequem machten. Unterschlupf suchten sie teils in großen Erdlöchern, teils in den Rissen der alten Mayagebäude. Manche Leguane waren so zutraulich, dass man sie hätte streicheln können, andere wiederum scheu und so groß, dass man sie nicht streicheln wollte.

Nachdem wir alle Gebäude auf dem großen Platz ausreichend erkundet und bestiegen hatten, gingen wir noch tiefer in den Dschungel hinein, wo ebenfalls mit Ausgrabungen begonnen wurden. Die dortigen Gebäude sind allerdings in deutlich schlechterem Zustand und teils sehr stark bewachsen.

Für die Erkundung der gesamten Anlage benötigten wir ca. 1,5 h. Auf dem Rückweg nach Mérida machten wir noch einen Abstecher zu einer Sisal-Hacienda, denn die Sisalherstellung ist eine typische Tradition der Yucatán-Halbinsel.

Hier gibt es übrigens als Übersicht und Entscheidungshilfe eine kurze Beschreibung aller besichtigten Mayastätten.

Unsere Yucatán-Rundreise im Überblick.

4 Kommentare zu „Mayapán

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