Verstärkung an der Haustierfront

Seit mittlerweile 5 Wochen bereichern zwei weitere Tiere unser aller Leben: die beiden Kater Diego und Casper. Eigentlich befanden wir uns immer noch in einer Art Schockstarre wegen unseres plötzlichen Fischsegens und eigentlich wollten wir uns hier in Mexiko auch keine weiteren Tiere zulegen. Doch manchmal kommt es anders als man denkt…


Wir befanden uns gerade auf dem Rückweg unseres Nayarit-Urlaubes als ich im Expat-Chat sah, dass zwei Kater ein neues Zuhause suchen. Bei der Rückkehr nach Deutschland passiert es aus den unterschiedlichsten Gründen immer wieder, dass Expats ihre Tiere im Ausland zurücklassen müssen, weswegen sie versuchen, sie in liebevolle Hände abzugeben. Obwohl ich über solche Nachrichten normalerweise hinwegscrolle, schaute ich mir die Beiden an und verliebte mich sofort in sie.

Links: Diego; Rechts: Casper

Nach anfänglicher berechtigter Gegenwehr meines Mannes – „Wir haben doch schon einen Hund! Was ist, wenn Laila sich nicht mit den Katern verträgt?“ -, einem Besuch der Kater und viel Bettelei der Kinder entschieden wir uns schlussendlich für die Zwei. Da sie schon 1,5 Jahre alt, kastriert und stubenrein waren, hielt sich der Aufwand bisher auch in Grenzen und vor allem der Mittlere ist überglücklich. Lediglich die Eingewöhnung war teilweise etwas nervenaufreibender.

Beide Kater sind Freigänger, sodass sie es wenig spaßig fanden anfangs den gesamten Tag im Haus zu bleiben. Somit konnten wir uns leider nicht an die empfohlenen 2-4 Wochen Eingewöhnung im Haus halten und ließen sie relativ früh in den (eigentlich) ausbruchsicheren Garten. Während Diego sich damit begnügte uns und seine hausnahe Umgebung kennenzulernen, fand Casper ein Schlupfloch und lief nach einer Woche wieder zurück zu seinen Vorbesitzern. Das war vielleicht eine Überraschung, denn immerhin sind es gute 4 km mit mehreren großen Straßen und hohen Mauern, die uns voneinander trennen.

Doch abgesehen von diesem einen Vorfall haben sich die Beiden sehr gut eingelebt und uns als neue Besitzer akzeptiert. Sie streunen gerne durch den Garten und die Privada, genießen die Streicheleinheiten und akzeptieren es auch, wenn die Kinder sie durch die Gegend tragen oder vorsichtig mit ihnen schaukeln.

Sucht man den Mittleren, findet man ihn zu 99 % im Garten kuschelnd bei den Katzen.

Inzwischen haben die Zwei auch jeder einen Lieblingsplatz gefunden: Casper hat den kühlen Schatten der Schrägwand für sich entdeckt…

Casper: immer wachsam

… und Diego liegt liebend gern auf meinem Autodach. Vermutlich, weil er sich dort sicher fühlt und nebenbei noch einen grandiosen Überblick über die Privada hat.

Diego: entspannt und auf den Schutz seines Bruders vertrauend

Apropos Hund: Über die Gewöhnung von Katze an Hund und umgekehrt habe ich einiges im Internet gelesen und überall steht, dass man den Hund anfangs anleinen soll, wenn sie sich gegenübertreten, damit der Hund nicht die Katze jagt und die Katze genug Rückzugsmöglichkeiten hat. Was man im umgekehrten Fall macht, nämlich wenn die Katze den Hund jagt, stand leider nirgends.

Denn Laila ist so friedfertig, dass sie keinerlei Anstalten macht(e) die Katzen zu jagen. Sie war lediglich neugierig interessiert an den neuen potenziellen Spielpartnern. Diego, der seinem Namensgeber aus Ice Age alle Ehre macht und ein ruhiger Geselle ist, ließ sich von Laila ebenfalls nicht wirklich beeindrucken, aber Casper gab dem Wort Kamika(t)ze eine ganz neue Bedeutung. Anfangs sprang er jedes Mal, wenn er Laila sah, fauchend und mit ausgefahrenen Krallen auf sie zu, sodass sie sich die ersten 2 Wochen kaum noch in den Garten traute und sich hinter uns versteckte.

Mittlerweile geht sie wieder in den Garten, aber wenn sie Casper zu nahe kommt, jagt er sie noch immer durch die Gegend. Es wäre eigentlich ein lustiges Bild, wie ein kleiner 3 kg schwerer Kater einen großen 25 kg schweren Hund durch die Gegend jagt, wenn mir Laila nicht so wahnsinnig leid tun würde. Immerhin sehen wir Fortschritte und ich bin guter Hoffnung, dass sie sich in ein paar Monaten vielleicht nicht lieben, aber zumindest halbwegs akzeptieren und vertragen werden.

Laila und Casper sitzen sich oft, getrennt durch eine Scheibe, gegenüber und starren sich an. Doch wehe einer bewegt sich…

Das Finden eines geeigneten Fressplatzes bereitete uns ebenfalls Kopfzerbrechen. Glücklicherweise trinken alle Tiere gemeinsam aus einem Wassernapf, aber das Fressen der Katzen musste so hoch gestellt werden, dass Laila nicht herankommt. Andernfalls würde sie sich gewissenhaft darum kümmern, dass es nicht schlecht wird 😉 Außerdem musste es vor Wind und Wetter geschützt sein, denn wer mag schon aufgeweichtes Fressen? Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns für die Schrägwand aus Lailas Agility Parcours, die von oben schützte und deren Querstreben hoch genug für Laila waren. Diego und Casper verstanden zum Glück auch schnell, dass dies ihr neuer Fressplatz ist und akzeptierten ihn auch. Wenn wir jetzt mit Futter in den Garten gehen, rennen die Zwei schon immer vor und warten vor den Futternäpfen auf uns.

Doch Laila kommt trotzdem nicht zu kurz, da den Katern immer mal wieder etwas hinunterfällt. Deswegen läuft sie mehrmals täglich unter dem Fressplatz entlang und sammelt sich etwaiges heruntergefallenes Fressen aus dem Rasen. Typisch Labrador eben.

Es ist immer wieder niedlich die innige Beziehung der Beiden zueinander zu beobachten. Vor allem Diego kümmert sich hinreißend um Casper und putzt ihn, während Casper die Beschützerrolle innehat.

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