Fall Break 2022

Schon wieder ist ein Jahr vergangen und die Herbstferien (= Fall Break) standen vor der Tür, dabei kommt es mir vor wie gestern, dass ich über den letztjährigen geschrieben habe. Auch dieses Jahr hatten wir als Herbstferien quasi nur ein verlängertes Wochenende, doch die Zeit wurde ausgiebig für Ausflüge und zum Erholen genutzt.

Dieses Mal starteten die Herbstferien mit dem alljährlichen animal blessing (=Segnung der Tiere), die wie früher vor der schuleigenen Kirche stattfand. Im letzten Jahr gab es für die Tiere aufgrund der Coronamaßnahmen nur eine Drive-Through-Segnung, bei der die Tiere allesamt im Auto ihrer Besitzer blieben. Da wir nicht gläubig sind, ich unsere Hunde nicht diesem Stress aussetzen wollte und wir bereits letztes Mal an der Zeremonie nur teilgenommen hatten, um zu sehen wie das hier so abläuft, wollte ich dieses Jahr nicht mehr zur Segnung gehen. Doch da das ein großes Event in der Grundschule ist, bettelte mich meine Kleine so lange an, dass ich doch bitte auch kommen möge, bis ich nachgab. Allerdings nahm ich dieses Jahr nur Luna mit, da sie im Umgang mit anderen Hunden deutlich entspannter als Laila ist, zumal wenn es so viele auf einem Platz sind.

In der Schule angekommen, staunte ich wie viele Eltern mit ihren Haustieren gekommen waren. Die meisten hatten tatsächlich Hunde dabei – es waren alleine in der Grundschule über 100! -, aber einige brachten auch Katzen, Hasen, Meerschweinchen, Leguane usw. mit. Doch auch Kuscheltiere, Videos und Fotos lebender und verstorbener Haustiere waren wieder gern gesehene Gäste.

Unsere buntgekleidete Schulpriesterin nimmt sich allen Tieren an – egal ob fellig, schuppig, kleine oder groß

Am Samstag fand das alljährliche Oktoberfest in Greenvilles Innenstadt statt und wir fuhren voll gespannter Erwartung hin, nachdem uns amerikanische Freunde von dem dortigen deutschen Bier und Essen vorgeschwärmt hatten. Nun hat man als Deutscher bei dem Wort Oktoberfest eine gewisse Vorstellung und erwartet, wenn schon nicht ein riesiges, aber doch zumindest ein größeres Fest mit zeltähnlichen Aufbauten, vielen Ständen, Bierbänken usw. Dementsprechend enttäuscht waren wir als wir feststellten, dass es auf dem kleinen Gelände lediglich einen Stand mit „deutschem“ Essen gab und zwei Bierstände. Am authentischsten waren noch die Sonnenschirme mit der Aufschrift Paulaner und die Tischdecken, die in weiß-blau gehalten waren.

Impressionen des Greenvillers Oktoberfest
Unten links: Immerhin gab es Livemusik, die tpyisch deutsch (haha) Coldplay und ähnliches spielte
Unten rechts: Die überschaubare Essensauswahl

Interessehalber und weil die Kinder nach der langen (25-minütigen) Fahrt zur Innenstadt wie so oft am Verhungern waren, kauften wir ein paar von den als typisch deutsch angepriesenen Speisen. Nun ja… wirklich deutsch war das alles eher nicht. Die Brezel war glasiert, der dazu servierte beer cheese (vom Namen her dachten wir, dass es so etwas ähnliches wie Obazda sein wird) stellte sich als dünnflüssige Tacosoße heraus, zu den äußerst lappigen Pommes wurde selbige Soße nochmal gereicht und der Hotdog war mit irgendetwas Undefinierbarem bestreut. Beim ersten Anblick dachte ich, dass es Sauerkraut darstellen soll, aber dem war nicht so.

Deutsches Essen auf Amiart

Da das Oktoberfest ein Reinfall war, schlenderten wir noch in der Stadt umher und machten einen Abstecher zu einem neu erbauten Hotel direkt an den Wasserfällen im Zentrum der Stadt. Dieses hat im Erdgeschoss nicht nur ein Restaurant, viele gemütliche Sitzbereiche und eine tolle Aussicht auf die kleinen Wasserfälle, sondern auch eine Bildergalerie, deren Bilder man vor Ort erwerben kann. Der gesamte Stil des Hotels ist ganz anders als die typisch amerikanisch, modern eingerichteten Häuser und nicht allzu oft hier anzutreffen.

Grand Bohemian Lodge Greenville

Auf der Heimfahrt beschlossen wir aufgrund des schlechten Geschmackserlebnisses zuhause unser eigenes kleines kulinarisches Oktoberfest zu machen. Somit gab es zum Abendbrot selbstgemachten Obazda – der zwar nicht an das bayerische Original heranreichte, aber trotzdem sehr lecker war -, Brezeln, Sauerkraut, Lagerfeuer mit Stockbrot und schwelgten dazu in Erinnerungen an die heimische Dult. Mit etwas Glück findet sie im nächsten Frühjahr genau zu der Zeit statt, wenn wir endlich wieder auf Heimatbesuch sind …

Ein bisschen Heimat

Nachdem wir den Sonntag mit Büchern, Brettspielen und Hausis verbracht hatten, fuhren wir am Montag zur Denver Downs Farm. Das ist eine alte familiengeführte Farm, die mittlerweile teilweise zu einem großen Abenteuerspielplatz im Bauernhofstil umfunktioniert wurde. Da in den USA viel auf Plastik und neuer, besser, schneller gesetzt wird, ist es eine Wohltat, dass hier fast ausschließlich mit Naturmaterialien gearbeitet und viele Sachen recycelt wurden.

Impressionen von Denver Downs Farm

Dabei wurden die meisten Parcours und Aktivitäten nachhaltig mit Köpfchen und Kreativität aufgebaut. So ist das Volleyballfeld z.B. mit Heuballen begrenzt, das Netz besteht aus einem alten Gatter und der Volleyball ist ein großer Hüpfball. Außerdem ist das Gelände so ausgelegt, dass es ein (sportlicher) Spaß für die ganze Familie ist. Neben Klassikern wie Tauziehen, Bullen fangen, Kletterparcours und Dodgeball gibt es auch eine große Reifenrutsche, einen Heuboden mit allerlei verschiedenen Schaukelgeräten, einer Seilbahn, einem Maisfeld uvm.

Nach 5 h Spiel & Spaß bei Denver Downs waren wir alle rechtschaffen müde.

Am letzten Ferientag durften sich die Kinder mit Pinsel und Farbe an unseren alten Gartenmöbeln austoben und ihnen nach nach dem Abschleifen einen neuen Anstrich verleihen.

Obwohl wir nicht wie ursprünglich geplant nach Washington D.C. fahren konnten und den Trip auf die Thanksgivingferien verschieben mussten, hatten wir ein paar erholsame und ereignisreiche Tage!

2 Kommentare zu „Fall Break 2022

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