Staudamm: Presa Cañada del lobo

Zwei Wochen lang waren wir nun schon zuhause ohne unser Grundstück zu verlassen. Obwohl es hier bisher weder eine Ausgangssperre noch -beschränkung gibt, haben wir uns aus Sicherheitsgründen selbst isoliert. Um jedoch einem Lagerkoller vorzubeugen, haben wir heute einen Ausflug zu dem Staudamm Wolf Gorge (auf spanisch Presa Cañada del lobo) von San Luis Potosí gemacht. Obwohl wir schon so lange in Mexiko wohnen, kennen wir San Luis‘ Umgebung kaum, weil wir immer Ausflüge zu anderen Städten und Bundesstaaten gemacht haben.

Um San Luis Potosí herum gibt es es mehrere Staudämme. Da die Stadt von Bergen umgeben ist und es zur Regenzeit heftige Niederschläge gibt, sind diese auch dringend notwendig, um die Stadt vor einer Überflutung zu schützen. Kleinere Überflutungen in bestimmten Straßenabschnitten gibt es übrigens trotzdem.

Staudamm

Nach einer kurzen Autofahrt zum „Parkplatz“ des Staudamms – der Parkplatz bestand aus einer großen sandigen Fläche mit notdürftig beiseite geschobenem Geröll – sahen wir, dass wir nicht als Einzige die Idee des Sonntagsausfluges hatten. Sämtliche Parks sind in San Luis nämlich geschlossen. Zum Glück war das Gebiet um den Stausee groß genug, um sich aus dem Weg zu gehen, auch wenn die Mexikaner von sich aus auf keinen Sicherheitsabstand achteten.

Landschaftlich kann es der Stausee samt Umgebung natürlich nicht mit einem Park aufnehmen. Dort gab es statt grünen Bäumen und Gras eher Steppe, Felsen, trockenes Gestrüpp und loses Geröll, alles in einem hübschen Braun-in-Braun-Ton gehalten. Als Farbtupfer gab es hin und wieder große Kakteen oder herumstreunende Hunde. Alles in allem eine recht trostlose Landschaft, die unter sengender Hitze vor sich hinvegetierte und zu viele Stacheln hatte.

Zur Abkühlung gingen wir mit Laila zunächst zum See. Zuhause springt sie zwar mit Vorliebe in den Pool der Kinder – was für sie eigentlich verboten ist -, doch hier brauchte sie viel Zuspruch von uns, um sich komplett hineinzutrauen. Im letzten Urlaub war sie begeistert vom Meer und den Wellen, die sie jagen konnte, aber richtig schwimmen war sie nie. Wir versuchten sie deswegen eine ganze Weile mit Stöcken ins Wasser zu locken und nach einer Weile erinnerte sie sich offensichtlich an ihre in ihr schlummernden Labradorgene, sprang beherzt ins Wasser und schwamm.

Nachdem Laila sich wieder vom Wasser lösen konnte, setzten wir den Spaziergang fort. Da sich die meisten anderen Spaziergänger in der Nähe des Sees aufhielten, machten wir uns auf den Weg in die Berge. Die Kinder waren begeistert, dass sie klettern konnten, denn richtige Wege waren nur spärlich vorhanden, und Laila sprang ebenfalls glücklich umher, froh, der vergleichsweisen Enge unseres Gartens entkommen zu sein.

Unser Weg führte uns zunächst an vielen kleinen Tümpeln vorbei, die sich in den kleinen Schluchten gebildet hatten. Dort entdeckten die Kinder viele Kaulquappen mit Vorder- und Hinterbeinen. Da der Mittlere erst vor Kurzem den Lebenszyklus von Fröschen in der Schule durchgenommen hatte, fand er dies äußerst interessant und wollte sie gern noch eine Weile beobachten. Doch leider fand Laila die genauso spannend und sprang beherzt ins Wasser, um sie fangen. Unnötig zu erwähnen, dass unser kleiner Tollpatsch natürlich viel zu langsam dafür war und die Kaulquappen verschwanden.

Weiter oben in den Bergen fanden die Kinder noch „echte Kristalle“. Ab diesem Zeitpunkt wurden zunächst die Hosentaschen immer voller und schwerer bis schon die Hosen rutschten und dann wurde der Rucksack meines Mannes eifrig befüllt. Immerhin konnten wir die Schätze ja nicht in den Bergen liegen lassen. Beim Abstieg entdeckten wir sehr zur Freude der Kleinen ein niedliches Pferd mit einem kleinen Fohlen. Weniger schön war, dass die Beiden mitten in der prallen Sonne angebunden waren. Weit und breit waren weder der Besitzer noch Wasser, Fressen oder Schatten zu sehen, aber das ist leider typisch mexikanisch. Auf Tiere wird nicht besonders gut achtgegeben.

links: „echte“ Kristalle in Hülle und Fülle

Nach 2,5 Stunden, um viele „Schätze“ und einem kleinen Sonnenbrand reicher kamen wir wieder zuhause an. Trotz allem war es vor allem auch für Laila ein sehr schöner Ausflug und man kann dort wunderbar spazieren gehen. Allerdings sind sowohl ein Sonnenhut als auch Wasserflaschen ein Muss, wenn man nicht bereits nach kurzer Zeit wieder umkehren möchte.

Mehr Fotos vom Staudamm findet ihr hier.

7 Kommentare zu „Staudamm: Presa Cañada del lobo

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