Die zweite Woche ist geschafft und dank einiger Änderungen war der Heimunterricht deutlich stressfreier als die Woche zuvor. Es gab endlich Videokonferenzen mit den Lehrern, das Tagespensum für die Schüler wurde angepasst und der Zeitrahmen des Einsendens der erledigten Aufgaben wurde verlängert. Da haben die vielen erbosten E-Mails der Eltern anscheinend doch etwas gebracht.
Die beste Neuerung in dieser Woche war aber nicht die Anpassung des Pensums – es blieb nach wie vor bei täglich neuen Themen und mindestens 10 Arbeitsblättern pro Kind -, sondern die Einführung des Online-Unterrichts. Der wurde bei uns über die App zoom durchgeführt, die eigentlich genauso wie Skype funktioniert.
Der Große hatte täglich für ca. die Hälfte seines Stundenplans eine Videokonferenz mit seinem Lehrer und seiner Klasse. Seine Klasse ist mit 13 Schülern relativ klein und da nur ca. die Hälfte am virtuellen Unterricht teilnahm, klappte es auch ganz gut mit Zwischenfragen, ohne, dass es zu chaotisch ablief. Die Lehrer waren erstaunlich gut vorbereitet, hatten PowerPoint-Unterlagen erstellt und konnten dort bei Bedarf während des Unterrichts mit einem virtuellen Stift reinzeichnen /-schreiben. Alles in allem also ziemlich modern.

Bei dem Mittleren klappte es ebenfalls sehr gut. Von seinen ursprünglichen 9 Klassenkameraden nahmen lediglich 3 an der Videokonferenz teil und somit konnte die Lehrerin sehr gut auf die Kinder eingehen, Fragen klären und den Unterricht fortsetzen.
Der Unterricht der Kleinen hingegen war katastrophal. Es waren ca. 10 Kinder online und da sie alle so jung sind, saßen bei allen Kindern die Mütter daneben. Auch ich. Die anderen Mütter quatschten aber im Gegensatz zu mir die ganze Zeit auf die Kinder ein, sagten ihnen entweder die Lösungen vor oder erklärten ihnen das eben Gesagte der Lehrerin nochmal. Auch wenn die Kinder gerade erst in der 1.Klasse sind, schaffen sie es doch in der Schule auch ohne Mamas Zusatzerklärung. Resultat dessen war, dass die Kleine die Lehrerin eigentlich gar nicht mehr verstand, sondern nur noch eine Mutter, die besonders laut mit ihrer Tochter redete. Sollten wir nach den Ferien weiterhin Online-Unterricht haben, hoffe ich doch sehr, dass die Lehrerin für Ruhe sorgt.

Ansonsten können wir uns glücklich schätzen, dass wir genug elektronische Geräte zuhause haben, sodass die Kinder auch parallel Unterricht haben können. Hinzu kommt, dass die Jungs weiterhin täglich in den Genuss ihres Spanischunterrichts kommen, der natürlich auch Online stattfindet.
Auch die Tanzschule bietet nun richtigen Tanzunterricht an, sodass die Kinder von zuhause aus weiter an ihren Choreographien arbeiten können. Das finde ich auf der einen Seite für die Kinder toll, weil so ein Stück weit die Normalität für sie bewahrt wird, und auf der anderen Seite ist es eine großartige Möglichkeit für die Tanzlehrer sich so weiterhin ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Denn die würden im Zweifel von einem Tag auf den anderen gekündigt werden und würden ohne Arbeit und somit Geld dastehen.

Ein Kommentar zu “Woche 2: Homeschooling – Danke Corona!”