Am Samstag haben wir endlich den von mir langersehnten Ausflug zur Lagune media luna gemacht. Langersehnt deswegen, weil alle Freunde von dieser schönen Lagune schwärmten und ich die auch mal sehen wollte, und lange nicht stattgefunden, weil wir im Frühjahr noch am Ankommen waren und es dann ab Mitte Mai zu heiß war, um dorthin zu fahren.

Die Lagune liegt in „unserem“ Bundesstaat San Luis Potosí und ist nur 140 km von uns entfernt. Da der Mittlere und die Kleine aber sehr magenempfindlich sind, mieden wir die kürzeste, aber dafür kurvenintensive Straße und nahmen einen Umweg von 50 km in Kauf, der zeitlich jedoch keinen Unterschied machte. Die Landschaft war wie immer schön, abwechslungsreich und ganz anders als man es von Deutschland gewohnt ist. Weites Land ohne Dörfer, Städte oder sonstiges, kilometerweite schnurgerade Autobahnen, sanft geschwungene Hügel, die ganz weich aussehen und zum Streicheln einladen. Je näher wir Ríoverde kamen, desto grüner wurde ringsherum auch alles.

Nach knapp 2,5 h Fahrt, die dank des Hörbuchs „Flora Flitzebesen“ (das geht tatsächlich auch gute 2,5 h und die Kinder lieben die Geschichten von ihr) total rasch verging, kamen wir an der Lagune an. Mein Mann, der befürchtet hatte, dass es eher ein Wander- als ein Badeausflug wird, war positiv überrascht von den doch sehr warmen Temperaturen für Anfang Oktober. Aktuell sind bei uns im Schnitt 30 °C und in Ríoverde, zu dessen Gemeinde die Lagune gehört, ist es generell ca. 5°C wärmer. Von daher hatten wir tatsächlich ideales Badewetter.
Die Lagune hat ihren Namen Media Luna (= Halber Mond) wohl aufgrund ihrer Form, doch offensichtlich fehlt mir die Fantasie, um diesen auch zu erkennen. Stattdessen gibt es viele kanalartige Wasserarme, die sich durch die Landschaft schlängeln, und einen großen See mit vielen Grotten usw., wo man auch tauchen gehen kann. Das Wasser ist – mit Ausnahme vom See – nicht besonders tief. An den meisten Stellen kann ein Erwachsener bequem stehen, sodass ihm das Wasser bis zum Bauch / Brust geht, und nur in wenigen Bereichen ist das Wasser bis zu 2 m tief. Über die „Kanäle“ führen, damit man die Ufer wechseln kann, kleine Holzbrücken und ab und an gibt es Stege oder Leitern, damit man bequemer ins Wasser kommt.
Sandstrand oder ähnliches gibt es dort nicht, sondern eher eine Art Kiefernwald ringsherum. Der Boden ist mit Wurzeln übersäht, aber dazwischen sehr glatt und festgetreten. Wobei ich weniger glaube, dass er tatsächlich festgetreten ist, sondern dass der Boden einfach so beschaffen ist. Insgesamt sieht es dort wirklich sehr schön und schon fast märchenhaft aus und v.a. das kristallklare Wasser, das je nach Lichteinfall grün, blau und türkis schimmert, ist wirklich traumhaft.

Neben einem einfachen Restaurant gibt es dort viele kleine Stände, die (wie üblich für teuer Geld) Badehosen, Taucherbrillen, Schwimmtiere usw. verkaufen, einen Stand, wo man sich Schwimmwesten ausleihen kann, und eine Taucherstation. Dort kann man die Tauchausrüstung und –tour durch die Grotten buchen, allerdings haben wir das nicht gemacht. Außerdem kann man sich auch Tische und Stühle mieten, wenn man z.B. größere Feiern macht oder einfach bequem sitzen möchte, was auf dem wurzeligen Boden ja nicht so einfach möglich ist.
Der Eintritt zur Lagune kostete pro Person 40 Peso (also knapp 2 €). Wir verbrachten insgesamt 5 h dort und hatten uns einen Platz in der Nähe von tiefem Wasser gesucht. Die Zeit verbrachten wir überwiegend im Wasser; schwimmend, tauchend oder auf dem Wasser treibend. Der Mittlere war typischerweise auch unter Wasser mit einem Stock in der Hand anzutreffen und die Kleine war überglücklich, dass der Schwimmreifen für ihre Puppe endlich mal wieder zum Einsatz kam.
Im Übrigen musste ich feststellen, dass es echt ungewohnt und somit anstrengend war, sich die ganze Zeit bewegen zu müssen. In den letzten Jahren waren wir doch eher im Pool oder Meer, wo man sich jederzeit hinstellen kann, wenn man keine Lust mehr hat zu schwimmen.
Der Vorteil unseres ausgesuchten Platzes war, dass aufgrund des tiefen Wassers (von ca. 1,80 m) nicht so viele Leute da waren und somit das Wasser kristallklar war. Wir konnten vom Ufer aus bis auf den Grund schauen. An den Badestellen, wo viele Mexikaner unterwegs waren, war das Wasser auch deutlich verschmutzter und man konnte richtig die Öl-/Dreckblasen an der Oberfläche des Wassers schwimmen sehen. Viele Mexikaner können nämlich nicht oder nur schlecht schwimmen, weswegen sie sich, bekleidet mit Schwimmwesten, eher im flachen Wasser aufhielten. Ich würde sagen, ca. 80 % der Mexikaner, die wir dort gesehen haben, hatten Schwimmwesten an und bewegten sich mit einer Vorsicht im Wasser, die auf ihr Nicht-Schwimmen-Können hinwies.

Unsere Kinder waren tatsächlich auch eine der wenigen, die dort weder Schwimmwesten noch -flügel o.ä. anhatten. Sie wurden auch ausreichend bestaunt und dieses Mal tatsächlich nicht nur wegen ihrer blonden Haare. Der Große meinte irgendwann ganz verwundert zu mir, ob es den Erwachsenen nicht peinlich wäre mit Schwimmwesten rumzulaufen und nicht schwimmen zu können. Aber wenn man als Schwimmer tatsächlich eher die Ausnahme ist, warum sollte es den Nicht-Schwimmern dann peinlich sein?! Tatsächlich war es für uns aber trotzdem ein sehr seltsamer Anblick, wenn komplette Familien von Groß bis Klein mit Schwimmwesten ausgestattet in der Lagune ankamen.
Mittags gab es einen kleinen typisch mexikanischen Imbiss von dem dortigen Restaurant und zum Abschluss gab es noch ein (ziemlich flüssiges) Eis, was wir in Rekordzeit aufessen mussten, damit es keine Andenken auf Hose und T-Shirt gab.

Müde und erschöpft machten wir uns gegen 16 Uhr wieder auf den Heimweg und sahen unterwegs noch – laut der Kinder – einen auf dem Rücken liegenden, die Pfoten nach oben gestreckten Wolkenbären. Nach einem schnellen Abendbrot und ausreichender Begrüßung und Bespaßung von Laila fielen wir dann auch recht fix alle ins Bett.

Fazit: Ein wirklich wunderschöner Ort, an dem man wunderbar entspannen und die Zeit genießen kann mit zwei klitzekleinen Nachteilen. Erstens darf man keine Haustiere mitbringen (wobei das vermutlich sogar ein Vorteil ist, da die Mexikaner selten bis nie die Hinterlassenschaften ihres Hundes beseitigen und somit die Lagune ziemlich schnell nicht mehr so schön wäre) und zweitens, dass es eigentlich unmöglich ist sich auf seiner Picknickdecke auszuruhen. Aufgrund der vielen Wurzeln ist das Liegen echt unbequem bzw. nicht möglich, aber beim nächsten Mal werden wir die kleine Wiese, die es dort gibt, ausprobieren. Ihr Nachteil ist allerdings, dass sie baumlos und mitten in der prallen Sonne ist.
Long time supporter, and thought I’d drop a comment.
Your wordpress site is very sleek – hope you don’t mind me
asking what theme you’re using? (and don’t mind if I
steal it? :P)
I just launched my site –also built in wordpress like
yours– but the theme slows (!) the site down quite a bit.
In case you have a minute, you can find it by searching for „royal cbd“ on Google (would appreciate any feedback) – it’s still in the works.
Keep up the good work– and hope you all take care of yourself during
the coronavirus scare!
LikeLike
Hi, thanks for your comment. I’m using the theme „Morden“ but I’m not completely satisfied. The problem is that I can’t choose the position of various widgets (for example the web counter) so I can’t use them.
LikeLike