Wie jedes Jahr fieberten die beiden Kleinen natürlich auch heuer auf den 31.Oktober hin und zählten schon lange die Tage. Die Zeit verkürzten wir uns mit dem Bestaunen der nachbarlichen Deko, dem Suchen passender Kostüme und (ganz wichtig!) dem Planen der Laufroute an DEM Tag.
Auf Drängen der Kleinen ließ ich mich dieses Jahr sogar selbst zu etwas Deko überreden und auch wenn sie im Vergleich zu unseren Nachbarn mehr als mickrig ausschaut und sich größtenteils im anstelle vorm Haus befindet, so war die Kleine doch überglücklich. Den ersten Schritt ist sie sogar selbst gegangen, indem sie die Lego-Deko aus dem Titelbild gebaut hat, die seitdem als gern gesehener Gast unser Klavier verziert.

Wie es auch aussehen kann, wurde uns eindrucksvoll während unserer Halloweentour vor Augen geführt. Wie auch zu Weihnachten gibt es in der Umgebung einige Häuser, die wahnsinnig aufwendig geschmückt sind und die auf eigens zusammengestellten Routen markiert sind. Man kann einfach in seiner Umgebung nach solch einer Route suchen und muss die nur noch abfahren, was gerade mit Kindern ganz witzig ist. Allerdings sieht man natürlich auch hier Unterschiede: Bei manchen Häusern gibt es einfach nur viel von allem, bei anderen hingegen sieht man auf den ersten Blick den gedanklichen Aufwand hinter der Dekoration und die Liebe zum Detail.

Besonders beliebt war dieses Jahr offenbar ein gut 6 m hohes Skelett, das gefühlsmäßig fast jeder hatte. Mein Favorit war das Haus, wo das Skelett mit einem Skelettdrachen Gassi ging und die gruselige Atmosphäre mit Nebelmaschine und schauriger Musik unterstrichen wurde. Überhaupt gab es dieses Jahr erstaunlich viele Nebelmaschinen, sprechende Zombies / Hexen / Skelette und Schilder mit Hinweisen auf bestimmte Radiosender. Wenn man letztere eingeschaltet hat, während man am Haus vorbeifuhr, wurde man entweder mit gruseliger Musik oder einer Geschichte beglückt.


Wie vor 2 Jahren im Halloweenbeitrag beschrieben, findet an unserer Schule traditionsgemäß eine Primer-Senior-Parade an Halloween statt. Hierbei werden Pärchen aus Primern (= Vorschüler) und Seniors (= 12.Klässler) gebildet, die passend zueinander verkleidet sein müssen, und diese laufen dann in einer Parade übers ganze Schulgelände an allen Schülern und anwesenden Eltern vorbei. Dem Großen graute schon seit langem vor diesem Tag, doch als diesjähriger Senior kam er nicht um die Parade herum und musste mitlaufen.
Das Wahlrecht des Verkleidungsmottos liegt immer beim Primer und die kleine Vorschülerin wünschte sich Arielle. Nicht unbedingt das Wunschthemas des Großen, aber nun gut, es hätte schlimmer kommen können. Meine Kleine schlug ihm z.B. vor, er könne als Toilette gehen und der Primer als Häufchen. Haha. Im Vergleich dazu war die Option als Prinz Erik zu gehen richtig super und auch seine Seniorpartnerin war mit ihrem dezenten Ursulakostüm ganz zufrieden.

Unten Mitte und rechts: Der Große mit seinem Primer und seiner Seniorpartnerin
Passend zu Halloween gab es in der middle school (= 5. bis 8.Klasse) wieder einen Wettbewerb: Wer dekoriert seine Klassenzimmertür am Schönsten? Solche Wettbewerbe – sei es nun gebrauchte Bücher einzusammeln, Lebensmittel zu spenden oder die Tür zu dekorieren, – gibt es dort das ganze Jahr über und der Preis für die Gewinnerklasse ist meist ein Comfy Cozy Day. D.h., dass die Schüler dieser Klasse an dem Tag keine Schuluniform anziehen müssen, sondern in bequemen Sachen wie Jogginghose und Kapuzenpulli zur Schule kommen dürfen. Dass das ein gern gesehener Preis ist, kann man sich als Deutscher kaum vorstellen, aber die Kinder freuen sich darüber tatsächlich! Manchmal gibt es jedoch auch für jeden ein Eis, Pizzastücke o.ä., wenn der Wettbewerb entsprechend groß war oder die Mithilfe der Eltern gebraucht wurde.

Dieses Jahr haben mein Mann und ich die Kinder erstmalig alleine zum Süßigkeiten einsammeln losgeschickt. Der Große, der daran kein Interesse mehr hat, ist wenigstens als Begleitperson mitgelaufen, da es für ihn das letzte Mal gewesen sein wird bis er vielleicht mal irgendwann mit seinen eigenen Kindern läuft (Oh Gott, dann bin ich Oma! Daran will ich mit meinen 36 Jahren mal noch nicht denken…). Im nächsten Jahr wird er vermutlich irgendwo weit weg von uns wohnen und als Student läuft man wohl er nicht mehr von Haus zu Haus.

Jetzt muss ich – wie wahrscheinlich die meisten Eltern – nur noch überlegen, was wir mit den Tonnen an übrig gebliebenen und eingesammelten Süßigkeiten veranstalten. Aufessen ist eher keine Option, wenn ich meine Kinder nicht demnächst durch die Gegend rollen können möchte. Aber da wir in einem Monat eine große Glühweinparty veranstalten, werde ich den Süßkram spätestens dort garantiert los. Die anderen Eltern freuen sich bestimmt! 😃