Höher, besser, teurer – im Wettkampf um die coolste Geburtstagsparty wird immer öfter zu Tramponlinparks, Spielehöllen, Kletterpark, Bowling oder ins Kino eingeladen, vor allem wenn die Kinder aus dem Grundschulalter raus sind. Doch wer lieber zuhause feiert und nur ein paar Spielideen für ältere Kinder braucht, ist hier genau richtig…
In den letzten Jahren habe ich mir ein Sammelsurium an Spielideen zugelegt, die auch bei 13-14-jährigen noch super ankommen und selbst wir Erwachsenen haben einen Heidenspaß dabei, auch wenn es oft (leider) nur beim Zuschauen bleibt. Wenn man dann noch einen Wettbewerb aus den Spielen machen kann, ist der Spaß garantiert. Bei uns klappt das zum Glück ganz gut, da die beiden Kleinen recht nah beieinander Geburtstag haben und wir so die Feiern zusammenlegen können. Somit gibt es dann zwei Teams – Jungs gegen Mädchen -, wodurch jeder mit Feuereifer bei der Sache ist.
Im Übrigen bieten wir in dem Alter natürlich nicht durchgängig Spiele an. Üblicherweise dauert die Party 3 Stunden (plus die Zeit, die wir uns mit den Eltern beim Abholen verquatschen), wovon die Spiele nur ca. 45 min einnehmen. Die restliche Zeit bringen die Kinder im Selbstlauf und mit Essen rum. Die Jungs meist mit sportlichen Aktivitäten im Garten (Fußball, Rugby, Dart, Tischtennis…) und die Mädchen mit schwatzen, schminken und Basteleien. Tatsächlich so richtig schön klischeehaft bei uns.
Doch nun viel Spaß beim Stöbern durch die Spielideen, vielleicht ist da ja auch das ein oder andere für euch dabei!
Luftballonlauf
Benötigtes Material pro Team:
– Ballons
Bildet 2 Teams, wobei ein Team aus so vielen Kindern bestehen kann, wie man will. Je mehr Kinder pro Team, desto schwerer ist es. Alle Kinder stellen sich hintereinander auf und klemmen sich einen großen Luftballon zwischen ihren Bauch und den Rücken des Vordermanns. In dieser Aufstellung müssen die Kinder eine festgelegte Route laufen, wobei die Hände nicht zum Festhalten der Ballons benutzt werden dürfen. Sollte ein Ballon herunterfallen, muss das Team so lange anhalten bis der Ballon wieder an Ort und Stelle sitzt. Das Team, welches zuerst das Ziel erreicht, gewinnt.

Variante: Wer es noch erschweren will, drückt jedem Kind einen Löffel mit einem Ei (wir nehmen immer Kartoffeln) in die Hand.
Eierlauf – Variationen
Benötigtes Material pro Team:
– große Löffel
– Eier / Kartoffeln
– Seil
– Ballons
Mit 2 Löffeln: Jedes Kind hält in jeder Hand einen Löffel mit je einem /r Ei / Kartoffel und muss einen Parcours laufen, der in seiner Schwierigkeit variieren kann (über Bänke balancieren, über eine am Boden liegende Stange hüpfen, kriechen, in der Hocke laufen…). Alleine oder als Staffellauf spielbar.
Mit Ballon: Zwei Kinder klemmen sich einen Ballon zwischen einander, halten einen Löffel mit einem/r Ei / Kartoffel in der Hand und müssen einen Parcours laufen. Je nach Schwierigkeit kann der Ballon an unterschiedlichen Körperstellen zwischen geklemmt sein (Bauch an Bauch, Rücken an Rücken, Seite an Seite, Rücken an Bauch, Kopf an Kopf usw.). Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Der Ballon darf nicht mit der Hand festgehalten werden.

Dreibeinlauf: Zwei Kinder stellen sich nebeneinander und bekommen je eins ihrer Beine mit dem Bein des anderen Kindes zusammengebunden, sodass die Kinder in Summe nur noch 3 anstelle von 4 Beinen haben. Mit einem Löffel + Ei/Kartoffel ausgestattet, müssen sie einen Parcours laufen.
Skilauf
Benötigtes Material (Anleitung siehe unten):
– schmale, stabile Bretter. Länge abhängig von der Anzahl der Kinder
– robustes Seil zum zerschneiden, Länge abhängig von der Anzahl der Kinder
– Schrauben
Bildet 2 Teams. Pro Team können so viele Kinder sein, wie auf ein Paar Skier passen. Je mehr Kinder es sind, desto schwieriger ist es. Die Skier haben Schlaufen für die Füße der Kinder und das vorderste Kind hat zusätzliche Seile zum Festhalten und Lenken. Die anderen Kinder halten sich jeweils an den Schultern des Vordermannes fest. Ziel des Spiels ist es wieder als Erster eine bestimmte Strecke abzulaufen. Wir hatten 5 Kinder pro Team und es hat eine ganze Weile gedauert bis sie es geschafft haben synchron zu laufen. Eine super Teambuildingaktivität!

Die Skier kann man im Übrigen einfach selbst herstellen: Man nehme pro Team 2 stabile lange Bretter (wir hatten 2,50 m für 5 Kinder) und setze im gleichbleibenden Abstand Markierungen für die Seile (wir hatten jeweils 50 cm Abstand). Für die Fußschlaufen schneide man 8 gleich lange Seilstücke ab, wobei die Länge abhängig von der Dicke der Bretter ist. Dies werden einzeln verknotet und auf die Unterseite der Brettmarkierung geschraubt (siehe Bild Mitte und rechts). Für das vorderste Kind werden 2 deutlich längere Seilstücke benötigt, da zusätzlich zur Fußschlaufe eine lange Schlaufe für die Hand benötigt wird. Vermutlich könnte man darauf auch verzichten, sodass alle Kinder nur Fußschlaufen haben, aber zur besseren Lenkbarkeit ist die Handschlaufe definitiv nicht verkehrt (siehe Bilder oben).

Tanz Post
Benötigtes Material pro Team:
– Musik
Stille Post kennt jeder, doch anstatt leise geflüsterte Worte weiterzugeben, gibt man bei Tanz Post einen Tanz weiter. Hierfür stellen sich alle Kinder in einer Reihe auf, wobei das erste Kind etwas mehr Abstand hat, um den Tanz zeigen zu können. Nur das zweite Kind darf das erste Kind anschauen, alle weiteren Kinder drehen den Rücken zum ersten und zweiten Kind. Nachdem das erste Kind den Tanz vorgeführt hat, tippt das zweite Kind dem dritten Kind auf die Schulter, um ihm zu signalisieren, dass es sich umdrehen darf. Dann geht das zweite Kind nach vorne, tanzt den gemerkten Tanz dem dritten Kind vor und das dritte Kind signalisiert dem vierten Kind, dass es sich nun umdrehen darf.
Das geht so lange, bis das letzte Kind den Tanz gesehen hat. Zum Schluss tanzt das letzte Kind den Tanz, der bei ihm angekommen ist, vor und das erste Kind tanzt noch einmal seinen ursprünglichen Tanz vor allen vor, damit alle den Vergleich sehen. Das ist meist extrem lustig anzusehen, da der Tanz vom letzten Kind meist erheblich vom ersten Kind abweicht.
Wasser gießen
Benötigtes Material pro Team:
– ein Behälter (von groß nach klein) pro Kind
– Wasser
Bildet zwei Teams, wobei pro Team so viele Kinder sein können, wie man will. Die Kinder setzen sich hintereinander in einer Reihe auf den Boden. Das vorderste Kind bekommt ein großes Gefäß mit Wasser (z.B. eine große Schüssel), während alle anderen Kinder leere, immer kleiner werdende Behälter bekommen. Das letzte Kind hat dann nur noch einen kleinen Becher oder eine Flasche. Das erste Kind gießt den Inhalt seines Gefäßes kopfüber hinter seinen Rücken und das dahinter sitzende Kind versucht das Wasser mit seinem Behälter aufzufangen. Das zweite Kind wiederholt das Prozedere bis das Wasser im Gefäß des letzten Kindes angekommen ist. Das Team, welches zum Schluss das meiste Wasser in seinem Gefäß hat, gewinnt.

Wer nicht genug Kinder für Teams hat, kann auch am letzten Behälter eine Markierung für die Mindestfüllhöhe machen. Nur wenn diese Markierung erreicht oder überschritten ist, haben die Kinder gewonnen.
Variante 1: Die Teams müssen auf Zeit Wasser gießen. Sie haben z.B. nur 10 Sekunden Zeit bis das Wasser beim letzten Kind angekommen sein muss.
Variante 2: Das erste Kind bekommt auch nur einen leeren Behälter. In etwas größerer Entfernung steht ein Eimer Wasser und bei „Los“ muss das erste Kind eines jeden Teams zunächst zu diesem rennen, um sich seine Behälter aufzufüllen.
Variante 3: Alle Kinder haben einen Schal um die Augen gebunden, sodass sie das Wasser ihres Vordermannes blind auffangen müssen. Das Team, welches am Ende das meiste Wasser hat, gewinnt.
Lego Spiel
Benötigtes Material pro Team:
– ca. 30 Legosteine für die extra Station
– exakt die gleichen ca. 30 Legosteine pro Team (für zwei Teams somit ca. 90 Legosteine, wobei jeder Stein dreimal vorhanden sein muss)
Bildet 2 (oder mehr) Teams. Ein Team sollte aus nicht mehr als 4-5 Leuten bestehen. Pro Team benötigt ihr eine Station (ein Tisch oder eine gerade Fläche) sowie eine zusätzliche Station. Auf letzterer werden 5 kleine Gebilde aus Lego gebaut, wobei diese nur aus 5-6 Steinen bestehen. Ziel des Spiels ist es, diese exakt nachzubauen. Das Team, was als erstes fertig ist, gewinnt.
Der Clou an dem Spiel ist, dass die Station mit den originalen Gebilden weiter entfernt aufgebaut ist (in einem anderen Raum oder abgeschirmt von den Baustationen der Teams. Somit müssen die Kinder erst zu der Originalstation laufen, sich die Gebilde anschauen (und merken!) und diese dann detailgetreu an ihrer Teamstation nachbauen. Dazu kommt, dass immer nur ein Kind pro Team gleichzeitig an der Originalstation sein darf und erst, wenn es wieder an der Teamstation ist, darf das nächste Kind aus dem Team zur Originalstation laufen.
Ebenfalls eine super Teambuildingaktivität, da es viel Absprache untereinander erfordert (es bringt ja nichts, wenn mehrere Kinder ein und dasselbe Gebilde nachbauen wollen, während andere gar nicht gebaut werden) und es erfordert viel Konzentration. Eigentlich ist es nicht so schwer, sich 5-6 Legosteine zu merken. Doch wenn dann Details dazukommen – war es jetzt ein 2x4er Stein? War der blau oder grün? Haben die Augen nach links oder rechts geschaut? -, fängt man plötzlich an, an sich selbst zu zweifeln und rennt noch dreimal los, um sich zu vergewissern. Dabei muss man natürlich immer warten bis man an der Reihe ist bzw. bis das andere Teammitglied wieder an der Teamstation ist.

Rechts: Bastelstation in Zimmer 2 (man beachte, dass die eine „fertige“ Figur bereits einen kleinen Fehler aufweist)
Variante: Noch schwieriger wird es, wenn man den Kindern anfangs eine kleine „Lüge“ auftischt, nämlich, dass einer im Team ein Saboteur ist. Jedes Kind erhält einen Zettel, auf dem steht, ob es der Saboteur ist oder nicht (Überraschung: überall steht „Du bist nicht der Saboteur“). Den Zettel dürfen sie natürlich keinem zeigen. Da jeder annimmt, dass eines der Teammitglieder versucht, das gesamte Team zu sabotieren, konzentriert man sich plötzlich nicht nur auf seine eigenen gebauten Gebilde, sondern auch auf die der anderen.
Wenn man dann wirklich einen Fehler bei jemand anderem findet – das passiert sogar recht häufig – und den dann korrigieren möchte, weil man ja möchte, dass sein Team gewinnt, denkt der andere meist, dass man selbst der Saboteur ist und deswegen an dem Gebilde der anderen rumpfuscht. Bis man sein Teammitglied überzeugt hat, dass dem gar nicht so ist und bis derjenige seinen Fehler einsieht, ist meist viel wertvolle Zeit verstrichen. Das gibt dem ganzen Spiel aber noch mal mehr Würze und das Gelächter am Ende ist groß, wenn mitgeteilt wird, dass es gar keinen Saboteur gab.
Spagetti Spiel
Benötigtes Material pro Team:
– 30 Dicke Spagetti
– 1 Marshmallow
– 1 m Schnur
– 30 cm Klebeband
Bildet 2 (oder mehr) Teams. Pro Team sollten nicht mehr als 2-4 Kinder sein. Dieses Spiel ist vor allem für ältere Kinder geeignet, die Spaß am Konstruieren und Nachdenken haben. Ziel des Spiels ist es, nach 20 min die höchste Skulptur zu haben. Mit dem vorhandenen Material (siehe unten) muss das Gebilde so konstruiert werden, dass es ohne Festhalten auf dem Tisch stehen bleibt, während der Marshmallow auf der obersten Spagettispitze steckt. Die Skulptur muss für mind. 10 s so stehen bleiben ohne umzufallen und erst danach wird gemessen, wie hoch die Skulptur ist.

Rücken malen
Benötigtes Material pro Team:
– Tafel und Kreide
oder
– Papier und Stift
Kann mit oder ohne Teams gespielt werden. Die Kinder stellen sich in einer Reihe auf, sodass sie den Rücken des Vordermanns ansehen. Das erste Kind steht vor einer Tafel oder Wand mit Papier. Dem letzten Kind wird ein Bild gezeigt, dass es mit dem Finger auf den Rücken des Vordermanns abmalt. Dieser zeichnet gleichzeitig das erspürte Bild auf den Rücken seines Vordermanns usw. bis das erste Kind das erspürte Bild auf die Tafel / das Papier malt. Zum Schluss wird das Originalbild mit dem Bild auf der Tafel verglichen. Das Team, das am nächsten am Original dran ist, gewinnt.
Gegenstände bemalen
Diese Beschäftigung kommt vor allem bei den Mädchen immer wieder gut an. Egal ob Tassen, Vasen oder andere Dinge wie T-Shirts – es ist simpel und beschäftigt die Kinder für gute 30-45 min.
Benötigtes Material
– Tassen, Vasen o.ä.
– Acrylfarben oder spezielle Stifte
