Delfine & Islas Marietas

Die Delfinbeobachtungstour war für die Kinder das Highlight des Urlaubs. Leider erfuhren wir dort, dass die Walsaison bereits vorbei ist – die geht an Mexikos Pazifikküste ca. von Mitte Dezember bis Mitte März -, aber das werden wir ein anderes Mal nachholen (siehe hierzu Puerto San Carlos auf unserer Baja California Rundreise). Heute standen Delfine auf dem Programm und wir hofften, dass wir auch wirklich welche sehen würden.

Wir starteten mit einem kleinen Unternehmen direkt in Huanacaxtle Richtung der Islas Marietas. Ein weiterer Vorteil des Wohnens in Huanacaxtle war, dass der Weg per Boot zu den Inseln nicht allzu weit war, sondern nur ca. 30 min. Von Puerto Vallarta aus ist er ca. 1,5 – 2 mal so weit.

Bootsstrecke von Huanacaxtle zu den Islas Marietas

Um bessere Chancen auf Delfinsichtungen zu haben und um der heißen Nachmittagssonne zu entgehen, fuhren wir bereits 8 Uhr morgens los. Und Tatsache, bereits nach kurzer Zeit hatten wir auf ca. der Hälfte des Weges zu den Inseln und sahen die ersten Delfine. Diese Delfine entpuppten sich als eine ganze Delfinschule von ca. 40 Tieren und es war eine Freude ihnen beim Springen und Schwimmen zuzusehen. Einige Delfine schwammen so dicht neben unserem Boot, dass wir sie hätten berühren können, wenn wir gewollt hätten.

Nachdem wir uns an diesen wunderschönen Tieren satt gesehen hatten, ging es weiter zu den Islas Marietas. Die vorgelagerte Insel ist für ihren hidden beach, also ihren versteckten Strand, der nur schwimmend durch eine Höhle zu erreichen ist, bekannt. Der Große fand das sehr spannend und wollte unbedingt diesen Strand sehen, zumal die Fotos im Internet wirklich traumhaft schön aussehen. Da mein Mann Brillenträger ist und nicht ohne Brille blind im Meer herumschwimmen wollte, fiel mir die ehrenvolle Aufgabe zu den Großen zu begleiten. Ich versuchte tunlichst nicht daran zu denken, wie tief das Meer unter mir sein würde und welche Meerestiere (allen voraus der Walhai, der in dieser Region lebt) unter mir entlang schwimmen und überlegen würden, ob ich wohl ein geeignetes Mittagessen abgeben würde. Als wir auf dem Weg dorthin noch einen riesigen Manta von mind. 3 m Spannweite unter unserem Boot entlang schwimmen sahen, hätte ich fast gekniffen und wäre gar nicht erst ins Wasser gegangen.

Letztendlich habe ich mich überwunden und bin mit dem Großen und einem Führer durch das eiskalte Meer zur Insel geschwommen. Da die Boote aufgrund der Brandung einen gewissen Sicherheitsabstand waren müssen, mussten wir ein ziemliches Stück schwimmen.

Der gelbe Pfeil kennzeichnet den weit entfernten Eingang zum Strand.

Die Höhlendecke war relativ niedrig, sodass wir beim Hindurchschwimmen mehrmals leicht mit dem Kopf gegen die Decke stießen. Aus diesem Grund mussten wir auch alle einen Helm tragen. Als wir endlich am Strand ankamen, kam recht schnell die Ernüchterung. Entweder wurden die im Internet kursierenden Fotos zu einer gänzlich anderen Jahreszeit aufgenommen oder aber sie wurden schlichtweg sehr stark bearbeitet. Leuchtende Farben suchten wir vergeblich und das Wasser sah eher braun als schillernd grün/blau aus. Das einzige, das an diesem Ort blau leuchtete, war der wolkenlose Himmel.

Die ernüchternde Realität des hidden beachs

Ich persönlich kann nach diesem Erlebnis den Hype um den hidden beach in keinster Weise nachvollziehen und kann auch keinem empfehlen, sich den Strand anzuschauen. Er sieht regelrecht trostlos aus und ist meiner Meinung nach die Mühe und Anstrengung nicht wert.

Nachdem der Große und ich wieder an Bord des Bootes waren, umrundeten wir noch die beiden Inseln und sahen Blaufußtölpel, die tropische Meeresvögel sind, und nur in der Region vor Zentralamerikas Westküste leben. Den Namen verdanken diese Vögel ihren blauen Füßen.

Blaufußtölpel auf den Islas Marietas

Nach ca. 3 h machten wir uns wieder auf den Rückweg nach Huanacaxtle und entdeckten plötzlich mitten auf dem offenen Meer zwei Robben, die sich auch durch unser vorsichtiges Heranfahren und Näherkommen nicht bei ihrem Sonnenbad stören ließen.

sich sonnende Robben

Alles in allem ein toller und interessanter Tag, den wir, bis auf den hidden beach, immer wieder machen würden. Dafür, dass wir als Familie ein eigenes Boot hatten, die Crew sich komplett nach uns richtete und wir ca. 4 h unterwegs waren, war der Preis von knapp 300 € auch super. Denn gerade bei den Anbietern für Delfin- / Walbeobachtung muss man aufpassen und auch verhandeln. Andere Anbieter haben uns ein Angebot von ca. 700 € unterbreitet und etwas anderes gesehen hätte man trotzdem nicht.

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